Bitte eines Kettenhundes
Herr, bin nur ein armer Kettenhund, steh nun vor dir, mein Hals ist wund.
Fast eingewachsen ist der Ring, mit dem ich an der Kette hing.
Hab Ohrenschmerzen, bin fast blind von Regen, Schnee und kaltem Wind, von Rheuma steif sind meine Knochen
bin fast auf meinem Bauch gekrochen aus Angst vor meinem strengen Herrn,
denn mich zu streicheln, lag ihm fern, hätt gern gegeben alle Liebe, erhalten hab ich oft nur Hiebe,
nur so - weil grad im Weg ich stand und hätt´ so gern geleckt die Hand
für nur ein wenig Zärtlichkeit, ein wenig Lob, wär gern bereit mein armes Leben hinzugeben
könnt ich mein Aug zu ihm erheben und lesen dann in seinem Blick ein wenig Liebe
- doch dies Glück beschieden hier war es mir nie, war immer nur ein armes "Vieh".
Bin noch nicht alt nach Menschenjahren und hab schon soviel Leid erfahren!
doch steht einmal mein Herr vor Dir, dann bitt ich Dich, versprich es mir,
ich fleh darum nicht ohne Grund schick ihn zurück als Kettenhund!

Einsame Nächte
Keine einsamen kalten Nächte mehr oder hören, das ich schlecht bin.
Keinen knurrenden Magen mehr von den Mahlzeiten , die ich nie hatte.
Keinen stechenden Sonnenschein mit einem Wassernapf, der leer ist.
Keine Nachbarn mehr , die meckern über den Krach wenn ich weine.
Nicht mehr hören " halt die Schnauze " "geh runter " oder "raus hier" .
Nie mehr ungeliebt fühlen , nur Frieden ist in der Luft.
Euthanasie ist ein Segen , auch wenn einige nicht verstehen , warum ich
überhaupt geboren wurde , wenn mich niemand wollte.
Mein letzter Tag im Leben , war der beste den ich je hatte.
Jemand hielt mich sehr nah , ich konnte sehen , dass sie traurig war.
Ich küsste das Gesicht der Frau , und sie umarmte mich , während sie weinte.
Ich wedelte mit meinem Schwanz , um ihr zu danken ,
dann schloss ich die Augen und starb